Beitrag vom 11.02.2021

Achtsamkeit leben

Viele Menschen antworten auf diese Frage „Ich achte auf mich, auf andere oder auf die Umgebung. Ich achte auf meine Gefühle und meine Bedürfnisse.“ Das ist alles richtig, Achtsamkeit bedeutet aber noch viel mehr. Achtsamkeit ist eine Lebenseinstellung, eine Haltung und jeder kann Achtsamkeit mit einiger Übung lernen.

Es gibt vier Grundhaltungen der Achtsamkeit: 

Im Hier und Jetzt sein Das bedeutet ich bin ganz bewusst im Augenblick, ich nehme mich bewusst wahr, bin präsent und vollständig fokussiert auf das, was ich gerade tue. Es ist das Gegenteil von „Multitasking“. Mir gefällt der Satz „Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ein Geheimnis und die Gegenwart ein Geschenk.“ 

Nicht werten und nicht urteilen Es ist z.B. ein Automatismus bei vielen Menschen, eine Person oder eine Situation zu bewerten. Ein Regentag ist schlecht, eine Frau mit grünen Haaren blöd o.ä.. Im letzten Blog habe ich bereits darüber geschrieben, dass eine Welt ohne Werten und Urteilen das Paradies wäre. Nicht ich, die anderen oder die Welt ist gut oder schlecht, sondern meine Einstellung, mein Urteil, meine Bewertung macht etwas oder jemanden gut oder schlecht. Wir können auch einfach nur wertfrei beobachten (einfach, aber nicht leicht umzusetzen 😊). 

Annehmen, was ist „Es ist, wie es ist, sonst wäre es anders.“ „Ich bin ok, Du bist ok.“ Es geht im ersten Schritt darum, eine Person oder eine Situation erst mal so anzunehmen, wie sie ist. Im zweiten Schritt kann ich dann prüfen, wie ich damit umgehe: Komme ich damit zurecht, oder will ich was ändern? 

Absichten loslassen Meist tun wir nur deshalb etwas, um damit etwas Bestimmtes zu erreichen. Leben wir Achtsamkeit, dann geht es um das Tun an sich oder einfach nur um das Sein und nicht um das Ziel. „Der Weg ist das Ziel“.

Achtsamkeit in Bewegung

Waldspaziergang am Samstag, 27. Februar 2021 von 13:30 bis 15:00 Uhr,

weitere Infos  https://www.kolibris.info/privatpersonen/achtsamkeit-in-bewegung/

>> hier anmelden


Was bringt uns Achtsamkeit? Eine achtsame Lebenseinstellung bringt mehr Lebensqualität. Wir sind weniger im Stress, müssen uns nicht mehr so oft ärgern, wir leben entspannter. Außerdem können wir mehr genießen, leben intensiver, lernen uns und andere besser kennen und können liebevoller mit uns und anderen umgehen. Vermutlich schafft es niemand rund um die Uhr achtsam zu sein, denn wir sind Menschen und vielen Einflüssen ausgesetzt. Wer aber die Achtsamkeit über längere Zeit übt, kann bewusst vom „Automatikmodus“ zum „Achtsamkeitsmodus“ umschalten. 

Wie können wir Achtsamkeit üben? Wir können ab und zu innehalten und uns bewusstmachen, was wir fühlen und denken. In stressigen Momenten können wir eine Pause einlegen und uns für ein paar Minuten auf unsere Atmung konzentrieren. Es ist sehr hilfreich, tief durchzuatmen und z.B. ein paar Minuten lang tief in den Bauch einzuatmen und ganz langsam wieder auszuatmen. Alle Alltagshandlungen, wie z:B. Zähne putzen, Essen oder zur Arbeit fahren können wir ganz bewusst und mit allen Sinnen erledigen. Also z.B. morgens im Bad die Zahnpasta erst anschauen, daran riechen, sie schmecken… Das ist ein Erlebnis 😊. Wir können mal was Neues ausprobieren, vielleicht ein neues Hobby. Wir können mit kindlicher Neugier spazieren gehen, statt gedankenlos durch die Gegend zu laufen.

Weitere Vorschläge:

Schweigend ein paar Minuten gehen und sich nur auf das Vogelgezwitscher konzentrieren, mit geschlossenen Augen die Rinde von Bäumen abtasten oder verschiedene Gegenstände ertasten, Düfte erraten, eine Schnecke beobachten, Mandalas ausmalen, auf einem Waldweg Barfuß gehen, jeden Abend aufschreiben, was wir Schönes erlebt haben und wofür wir dankbar sind, sich bewusstmachen, was wir gerade denken und diese Gedanken dann ziehen lassen…. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Es liegt an uns, wie wir unsere Welt wahrnehmen und unser Leben leben. Es sind die kleinen Momente, in denen wir ganz präsent sind und in denen wir das Gefühl haben, die Zeit bleibt stehen. Es sind diese Momente, die uns in Erinnerung bleiben.