Beitrag vom 04.08.2020

Ängsten begegnen

Angst ist von Natur aus ein nützliches Gefühl, denn es kann uns vor Gefahren schützen. Wenn sich in schwierigen oder gefährlichen Situationen oder bei größeren Veränderungen Ängste zeigen, dann können wir z.B. noch einmal alle Sicherheitsmaßnahmen überprüfen, noch einmal alle Chancen und Risiken durchdenken oder weitere Informationen einholen. Dadurch können wir uns und andere vor Schaden bewahren. 

Meistens haben wir allerdings ganz andere Ängste, die uns mehr oder weniger beschäftigen. Wir haben z.B. Angst, unsere Arbeitsstelle, unseren Partner, unser Kind oder unser Ansehen zu verlieren. Wir machen uns Sorgen um die Zukunft, was andere über uns denken oder sagen. Wir haben Angst NEIN zu sagen, zu widersprechen, unsere Meinung zu sagen oder Fehler zu machen und dadurch die Anerkennung der anderen zu verlieren. Wir haben Angst vor Prüfungen, Veränderungen, Krankheiten, Unfällen, Betrug oder Diebstahl.

Bei manchen sind diese Ängste allgegenwärtig und beeinträchtigen ihr Leben erheblich. Diese Menschen haben wenig Freude und keine gute Lebensqualität. Ihre Ängste halten sie davon ab, das zu tun, was sie gerne tun möchten.

Was können wir dagegen tun?

Wir könnten uns fragen „Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?“

„Wie wahrscheinlich ist es, dass das Befürchtete wirklich passiert?“

Jeder von uns hatte schon einmal vor etwas Angst  und hat es trotzdem gemacht. Wie haben wir uns danach gefühlt? Wie haben wir das geschafft? 

Jeder Veränderung geht eine veränderte Einstellung voraus, d.h. zuerst muss ich meine Gedanken verändern. Ich kann mir also eingestehen, dass ich Angst habe und diese Angst annehmen. Ich könnte sagen „ok, ich spüre Angst, sie darf auch da sein, ich bedanke mich für dieses Gefühl“. Dann mache ich mir Mut: „ich schaffe das, es wird alles gut gehen, ich versuche es jetzt einfach mal….“

Situationen, die mir Angst machen, kann ich mich immer wieder stellen, damit sie irgendwann ihren Schrecken verlieren. Vielleicht kann ich jemanden bitten, mich dabei zu unterstützen. Ich kann mit anderen offen über meine Ängste sprechen. Wir können uns selbst in kritischen Situationen beobachten: wo spüre ich meine Angst, kann ich sie z.B. durch tiefes Ein- und Ausatmen verringern oder hilft es mir, wenn ich an etwas Schönes denke, ein Lied summe ….? Wichtig ist, den ersten Schritt zu machen und dann Schritt für Schritt weiter zu gehen.

Gönnen Sie sich eine entspannte Auszeit

Waldspaziergang am Mittwoch, den 19. August 2020 von 19:00 bis 20:30 Uhr, Teilnahmegebühr 15 €/Person

Treffpunkt in Heilbronn, Waldparkplatz Gaffenberg

Anmeldung bis spätestens 18. August 2020 unter bernhardt.ute@kolibris.info


Große oder häufige Ängste führen dazu, dass wir Stresshormone bilden, was zu verschiedenen Beeinträchtigungen führt, wie z.B. Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Bluthochdruck oder Verspannungen. Um Stresshormone abzubauen, hilft es z.B. Sport zu machen, spazieren zu gehen, verschiedene Entspannungsmethoden wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung zu praktizieren, entspannende Musik zu hören oder ein Bad zu nehmen.

Mache ich mir häufig Sorgen um die Zukunft, kann ich z.B. üben in diesen Momenten bewusst in die Gegenwart zu wechseln, mich auf meine Atmung zu konzentrieren und den Moment mit allen Sinnen bewusst zu genießen. Um Probleme kann ich mich dann kümmern, wenn sie da sind, jetzt genieße ich den Augenblick. 

Stellen wir uns künftig unseren Ängsten, sind wir mutig und machen es trotzdem, unser Leben wird lebendiger, wir erleben mehr Freiheit und Vielfalt. Wer mehr will vom Leben, muss ab und zu ein Risiko eingehen.